Samstag, 6. Oktober 2012

Buschaos oder hier sitzt schon meine Tasche....

Seit etwas mehr als einem Jahr habe ich nun eine neue Stelle im Innenstadtbereich meiner Heimatsstadt.
Als ich noch meine alte Stelle hatte, bin ich jeden Morgen zur Arbeit gelaufen, doch nun arbeite ich praktisch am anderen Ende der Stadt und fahre die Strecke mit dem Stadtbus.
Eigentlich eine praktische Sache und mit dem Jobticket spare ich bei der Monatskarte auch etwas, doch so langsam bin ich ziemlich genervt vom Busfahren.

Wenn ich um 7 Uhr oder um 7.15 Uhr in den Bus einsteige, ist er überfüllt.
An der übernächsten Haltestelle steigen meist bis zu 12 Schüler zu, die einfach mittendrin stehen bleiben und keine Anstalten machen durchzulaufen, damit andere Menschen auch in den Bus einsteigen können.
Oft kommt es vor, dass der Busfahrer via Lautsprecher eingreifen muss.
Es fahren zwar Schulbusse, doch diese sind entweder überfüllt oder werden zu wenig genutzt.
Meiner Meinung müsste man daran etwas ändern.
An meiner Endhaltestelle muss ich mich um aussteigen zu können durchboxen, denn die Fahrgäste, die weiterfahren wollen, bleiben bis vorne zur Tür stehen und machen keine Anstalten kurz mal auszusteigen.

Besonders unverschämt finde ich jene Mitmenschen, die sich an den äußeren Platz setzen und auf dem Fensterplatz ihre Tasche abstellen, obwohl der Bus voll ist und andere Fahrgäste keinen Sitzplatz haben.
Der Umgang der Fahrgäste miteinander lässt leider oft zu wünschen übrig.
Neulich hat mich eine junge Frau unwirsch mit "Kann ich vielleicht mal durch" darum gebeten, sie aufstehen zu lassen.

Seit im Sommer einige Buslinien umgestellt und andere gestrichen wurden, herrscht hier aus meiner Sicht ein ziemliches Chaos.
Hinzu kommen durch Baustellen bedingte Fahrplanänderungen und Ersatzhaltestellen.

Mehr als ein Mal war ich mit dem Bus auf dem Weg zu einer Freundin und stellte entsetzt fest, dass ich in der faslchen Buslinie saß.
Sie hatte zwar noch die gleiche Liniennummer wie zuvor, fuhr aber eine ganz andere Strecke.
Oder eine Kollegin und ich ließen einen Bus durchfahren und stellten hinterher fest, dass es der gewesen wäre, der uns ins Freibad hätte bringen sollen.
Wenn ich da schon Probleme habe, wie geht es dann den älteren Mitmenschen und jenen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind oder sie nur wenig beherrschen?

Eine willkommene Abwechslung war da der klimatisierte französische Hybridbus,der meine Fahrstrecke kurzzeitig bediente.
Neulich kam es leider häufiger vor, dass ich von meinem Bus nur noch die Rücklichter sehen konnte, weil er entgegen dem Fahrplan mehrere Minuten zu früh fortfuhr.
Ich komme nicht auf den letzten Drücker zur Bushaltesstelle, sondern bin immer ein paar Minuten früher dort, deshalb ärgerte ich mich besonders darüber und schrieb den Verantwortlichen eine E-Mail.
Darin wurde ich darüber aufgeklärt, dass mein Bus laut elektronischer Fahrtdokumentation pünktlich war und eine minuten- oder sekundengenaue Bedienung der Haltestellen aufgrund des Verkehrs nicht immer möglich ist.
Dies wurde unter anderem auch mit der Ampelschaltung begründet.
Die Fahrer sind angewiesen, bei einer Verfrühung im Betriebsablauf die nächste Gelegenheit für eine pünktliche Weiterfahrt abzuwarten, was ja dann wohl meine Haltestelle wäre.

Wenn das so weitergeht, werde ich mir wohl doch ein Auto anschaffen müssen.

 

2 Kommentare:

Nele hat gesagt…

Ich fahre selten Bus, dafür um so öfter Straßenbahn und oft fällt mir dann auch nur noch der Fritz-Jingle ein: Wenn die, die einsteigen wollen, die, die aussteigen wollen nicht raus lassen, können die, die aussteigen wollen, die, die einsteigen wollen nicht rein lassen.

Miriam hat gesagt…

Ja, die Busfahrerei kann einem manchmal oder auch mal öfter den letzten Nerv rauben...
Als ich noch zur Schule gehen musste, durfte ich mich auch eine Stunde lang mit den verschiedensten Menschen in einem Bus quetschen und ich meine wirklich quetschen. 1 Std. stehen war da keine Seltenheit und montags morgens musste ich mir dann immer anhören wie die Jugendlichen mit weniger Gehirnzellen von ihrem Wochenende geprahlt haben, an dem sie mindestens 5 Mal in die Ecke gekotzt haben vom Saufen...ich bin vom Zuhören schon fast verdummt...

Ich habe nur schreckliche Erinnerungen ans Busfahren und bin froh nun ein Auto zu haben, mit dem ich zur Arbeit komme...

Viele Grüße
Miriam