Samstag, 29. Juni 2013

Meine Rezension zu "Der Spiegel von Feuer und Eis" von Alex Morrin

Die Einleitung:
Ich habe „Der Spiegel von Feuer und Eis“ im Rahmen einer Wanderbuchrunde gelesen.
Bevor ich das Buch gelesen habe, kannte ich die Werke der Autorin Alex Morrin, die auch unter dem Namen Lynn Raven bekannt ist noch nicht.
Da mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefällt, werde ich sicher noch einige ihrer Werke lesen.

Die Autorin:
Die Autorin ist unter den Namen Lynn Raven und Alex Morrin erfolgreich.
Sie wuchs in einem kleinen Ort in der Eifel auf und war von früh an von Märchen und Fantasygeschichten fasziniert.
Sie studierte Komparatistik und Theaterwissenschaft, lebte dann einige Jahre in Edinburgh, bevor sie in ihre Heimat zurückkehrte.
Derzeit schreibt sie einen weiteren Fantasyroman.
Mehr Informationen über die Autorin und ihre Werke findet ihr unter http://www.lynn-raven.com/


Fakten zum Buch:
Das Taschenbuch erschien im September 2011  beim cbt - Verlag.
Es umfasst 384 Seiten, ist im Buchhandel für 8,99 Euro erhältlich und wird für Leser ab 13 Jahren empfohlen.

Die Gestaltung des Buches:

Das Cover des Taschenbuches zeigt einen Teil von Cassims Gesicht, mit ihren langen roten Haaren und einem kunstvoll verzierten Oberteil.
Ihr roter Mund ist zu einem Lächeln verzogen.
Auf ihrem Oberkörper steht in verschnörkelten Buchstaben der Name des Buches.
Auf ihren Haaren steht der Name der Autorin.
Mir gefällt die Gestaltung des Buches gut.
Mir hätte jedoch ein Cover besser gefallen, auf dem man Elemente aus der Geschichte wie den Spiegel, die Firnwölfe oder die Eislandschaft wieder findet.


Der Verlag über das Buch:
Er war groß und schlank, und sein Haar hatte die gleiche Farbe wie das des Gefangenen im Thronsaal der Eiskönigin: tiefes Schwarz, in dem glitzernder Frost zu hängen schien und das neben dem bleichen Schimmer seiner Haut umso dunkler wirkte.
„Wer seid ihr?“
„Jemand, der zur rechten Zeit da war.“
Lässig streckte er ihr die Hand hin.
„Reden können wir später“.
Gejagt von der Eiskönigin, die den ewigen Winter über das Land bringen will, fällt das Mädchen Cassim in die Hände des geheimnisvollen Morgwen.
Ihr Retter – oder eine weitere Bedrohung?
Auf jeden Fall übt der mysteriöse junge Mann eine nie gekannte Faszination auf Cassim aus….


Aufregend, wild und romantisch – für alle Fans von Nina Blazon, Melissa Marr und Lynn Raven.


Die Geschichte und meine Meinung dazu:
„Der Spiegel von Feuer und Eis“ entführt mich in eine märchenhafte Welt voller Schnee und Eis.
Die Menschen die dort leben, kämpfen täglich ums Überleben und erzittern vor der grausamen Schneekönigin und ihrem Sohn, dem Eisprinzen, der mit seinen Firnwölfen die Wälder unsicher macht und keine Gnade mit Menschen kennt, die einem Wolf geschadet haben.
Mittendrin ist Cassim, ein junges Waisenmädchen, welches nach dem Tod der Eltern bei ihrem vorgeblichen Vetter Karnan aufwächst, der nichts Gutes mit ihr im Schilde führt.
Cassim besitzt eine seltene Gabe:
Sie kann das Wispern und Raunen von Edelsteinen hören und dadurch deren Risse, Sprünge, gebrochene Kanten und abgeschlagenen Ecken heilen.
Karnan bringt Cassim in Gefahr, doch Cassim ist zur rechten Zeit am rechten Ort und kann fliehen.
Die Freude über ihre gelungene Flucht währt nicht lange, denn sie wird aufgegriffen, in den Eispalast der Schneekönigin gebracht und in ein Verlies gesperrt, wo sie darüber nachdenken soll, wie sie den Spiegel von Feuer und Eis für die Schneekönigin heilen soll.
Cassim hadert mit ihrem bitteren Schicksal und ist schon bereit zu sterben, als unerwartet Hilfe naht und der freundliche Faun Jornas sie befreit und aus dem Palast führt.
Von ihm erfährt sie, dass der Spiegel von Feuer und Eis richtig zusammengesetzt das Gleichgewicht zwischen Feuer und Eis wiederherstellen kann und nur Cassim dies zu tun vermag.
Wird das Gleichgewicht wieder hergestellt, dann wird es endlich wieder Frühling, Sommer, Herbst und Winter geben.
Cassim selbst ist in einer Welt des ewigen Winters aufgewachsen.
Blumen und die wärmende Sonne kennt sie nur aus Geschichten und Bildern, was ich mir sehr traurig vorstelle.
Als Jornas und Cassim gerade auf dem Weg zu dem geheimen Ort sind, an dem der zerstörte Spiegel aufbewahrt wird, treffen sie auf einen geheimnisvollen Fremden namens Morgwen.
Er und der Faun können sich vom ersten Augenblick an nicht ausstehen und so ist es an Cassim, den Frieden zwischen den ungleichen Reisegefährten zu wahren.
Dies stellt sich als gar nicht so einfach heraus, denn sowohl Morgwen als auch Jornas säen Zweifel in Cassims Herzen und diese ist hin und her gerissen zwischen dem netten Faun und dem angriffslustigen Morgwen, der ein dunkles Geheimnis zu verbergen scheint.
Morgwen stellt sich als guter und kundiger Führer heraus, der sich rührend um Cassim kümmert.
Er sorgt sich um ihre Gesundheit, sorgt für Nahrung und Unterkunft und begibt sich mehr als ein Mal in Gefahr, um Cassim zu helfen.
Diese steht ihm in nichts nach, denn auch sie begibt sich kopflos in Gefahr, um Morgwen zu helfen, als dieser von einer misslichen Lage in die nächste gerät.
Bald ist klar, dass Cassim sich Hals über Kopf in Morgwen verliebt hat, was diesem jedoch zunächst verborgen bleibt.
Auf ihrer Reise zum Spiegel von Feuer und Eis treffen Cassim, Jornas und Morgwen auf die unterschiedlichsten Personen und lernen so die mitunter recht traurigen Schicksale der einfachen Leute kennen.
Ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn die Schneekönigin ist ihnen auf der Spur und das Heulen der Firnwölfe hallt unaufhörlich durch die Wälder und treibt Cassim und ihre Begleiter zur Eile an.
Wird Cassim dem Spiegel wieder richtig zusammensetzen können?
Wem kann sie wirklich trauen?

Mein Fazit:
Alex Morrin entführt mich in „Der Spiegel von Feuer und Eis“ in eine kalte Welt voller Schnee und Eis, in der deren Bewohner kein leichtes Leben führen.
Die Nahrung und das Geld sind knapp und Misstrauen und Habgier beherrschen die Gedanken der Menschen.
Ihre Welt wird bevölkert von Wesen wie Firnwölfen, Centauren, Minotauren, Eisdryaden, Frostnymphen und Faunen, was mir sehr gut gefällt.
Besonders die Firnwölfe und ihr Anführer, der ungestüme Eisprinz, haben es mir angetan und auch Cassim lassen sie nicht kalt, obwohl sie Angst vor ihnen hat.
Es war interessant zu lesen, wie das Rudel miteinander umgeht, welche Gedankengänge und Hierarchien es hat und welches Geheimnis es verbirgt.
Hier lebt die Eiskönigin Lyadis, die Herrin von Eis und Sturm in ihrem Palast und giert nach dem jungen Mädchen Cassim, welche den Spiegel nach ihren grausamen Plänen zusammensetzen kann.
Lyadis war mir auf Anhieb unsympathisch, daher fand ich es äußerst erfrischend, dass ausgerechnet ihr Sohn es wagt, ihr Paroli zu bieten.
Der Eispalast und seine Bewohner wurden sehr imposant und detailreich beschrieben, wodurch ich mir alles bildhaft vorstellen konnte.
Cassim, die Protagonistin des Buches, ist impulsiv, kämpferisch und leichtsinnig.
Im Gegensatz zu ihr weiß der Leser recht schnell, wer sich hinter der Gestalt Morgwens verbirgt, was ich etwas schade fand, da die Geschichte meiner Meinung dadurch etwas vorhersehbar war.
Zum Glück bot der weitere Verlauf der Geschichte einiges an Überraschungen und spannenden Wendungen.
Ich fand es sehr schön zu lesen, wie Cassim ihre Gabe einsetzt und wie die Steine und der Spiegel darauf reagieren.
Morgwen ist ein interessanter, facettenreicher Charakter, der schwer einzuschätzen ist.
Seine Dialoge mit Cassim haben mich mehr als ein Mal zum Schmunzeln gebracht.
Ich hatte das Gefühl, dass er selbst nicht so richtig weiß, wie er denn nun zu Cassim steht.
Sein Geheimnis macht ihn umso interessanter und angreifbarer, was ein guter Kontrast zu seinem eher taffen Charakter ist.
Jornas ist Cassim gegenüber nett und hilfsbereit und ich habe mich lange gefragt, ob er denn nun Freund oder Feind ist.
Die Autorin beschreibt die Reise von Cassim, Morgwen und Jornas sehr detailreich und voller Ideenreichtum, wobei sie für meinen Geschmack etwas zu häufig auf die Beschreibung der kalten Winterlandschaft eingeht und ihre Protagonisten ziemlich oft schlafen lässt.
Den Ort, an dem der Spiegel aufbewahrt wird, hat sie auch sehr schön beschrieben und ihm dadurch einen nahezu magischen Charakter verliehen.
Ein Mal Feuer gefangen fiel es mir trotz der Wiederholungen und der etwas vorhersehbaren Geschichte schwer, das märchenhafte Buch aus der Hand zu legen.
Der Schluss hat mich überrascht und gefiel mir ganz gut.
Mit „Der Spiegel von Feuer und Eis“ ist der Autorin ein sehr schönes, märchenhaftes Buch voller Magie, Mytholgie und Geheimnisse gelungen, welches mich neugierig auf ihre weiteren Werke gemacht hat.

In dem Buch finden sich auch Elemente aus „Die Schneekönigin“, einem der Lieblingsmärchen der Autorin und aus „Die Chroniken von Narnia“ wieder, daher kann ich das Buch an Leser empfehlen, die das Märchen und die Geschichte mögen.


Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia.



 


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