Montag, 16. Mai 2016

Meine Rezension zu "Orphan X" von Gregg Hurwitz

Die Einleitung:
Als auf Facebook Blogger und Rezensenten für „Orphan X“ von Gregg Hurwitz gesucht wurden, hatte ich ja keine Ahnung mit welchem Autor ich es da zu tun hatte.
Der Klappentext hatte mich einfach furchtbar neugierig auf das Buch gemacht.
Die Vita des Autors sowie sein Vorwort in „Orphan X“ belehrte mich eines Besseren und ich freue mich sehr, dass ich sein Buch lesen und rezensieren durfte.
Ich bin ein großer Fan von Actionfilmen und Comicverfilmungen wie „Batman“ und „Wolverine“ und entdecke gerne neue Superhelden und andere selbsternannte Hüter des Gesetzes.

Der Autor:
Gregg Hurwitz wurde im Jahr 1973 geboren und studierte Englisch und Psychologie an der Harvard University, sowie in Oxford.
Neben Thrillern wie „Die Scharfrichter“, „Die Sekte“, „Die Meute“ und „Blackout“ schreibt er Drehbücher für die großen Hollywood-Studios, sowie Comicbücher für Marvel („Wolverine“, „Punicher“) und DC (u.a. „Batman“.)
Seine 15 Thriller wurden mittlerweile in 28 Sprachen übersetzt und haben ihren Weg auf die New York Times Bestsellerliste gefunden.
Mehr über den Autor und seine Werke findet ihr auf seiner Homepage:
http://gregghurwitz.net/

Fakten zum Buch: 
„Orphan X“ ist der Auftakt der spannenden Thriller – Reihe rund um Evan Smoak.
Der Originaltitel des Buches lautet „Orphan X“.
Mirga Nekvedavicius hat es aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt.
Das gebundene Buch erschien im März 2016 bei HarperCollins.
Es umfasst 432 Seiten und ist im Buchhandel für 19,90 Euro zu haben.

In welcher Reihenfolge es mit Gregg Hurwitz Büchern rund um Ethan Smoke weitergeht, erfahrt ihr hier!

Der Klappentext:
„1. Gebot: Keine voreiligen Schlüsse
Seine Nachbarn halten Evan Smoak für einen harmlosen Verkäufer von Industriereiniger.
Dabei ist er eine der tödlichsten und geheimsten Waffen der US-Regierung: ein Absolvent des Orphan-Programms, in dem Waisenkinder zu hocheffizienten Killern ausgebildet wurden.
4. Gebot: Es ist nie persönlich
Nach Jahren des Mordens im inoffiziellen Regierungsauftrag ist Evan in den Untergrund gegangen.
Er hilft nun den Verzweifelten, die mit ihren Problemen nicht zur Polizei gehen können – mit allen Fähigkeiten, die ihm zur Verfügung stehen.
Dabei hält er sich strikt an seine eigenen Gebote.
Doch diesmal bricht er eine der Regeln, und sein Auftrag entwickelt sich zur Katastrophe.
Nun muss er gegen ein Gebot nach dem anderen verstoßen, damit das allerwichtigste unangetastet bleibt:
10. Gebot: Lass niemals einen Unschuldigen sterben.“
„Lesen Sie dieses Buch! Sie werden es mir später danken!“ – David Baldacci, US-amerikanischer Bestseller-Autor.
„Orphan X ist Gregg Hurwitz`bislang bestes Buch – eine meisterliche Demonstration all der Stärken, die seine Thriller ausmachen.“ – Lee Child, britisch- US-amerikanischer Thrillerautor (Jack Reacher-Reihe)
„Der aufregendste Thriller, den ich seit „Die Bourne Identität“ gelesen habe.
Fans von Jack Reacher, Mitch Rapp und Jason Bourne werden Evan Smoak lieben“ – Robert Crais, US-amerikanischer Kriminalschriftsteller

Die Gestaltung des Buches:
Das Cover des Buches wurde in Weiß gehalten. Im Zentrum des Covers stehen in schwarzen Großbuchstaben der Name des Autors und darunter der Buchtitel.
Das große rote X von „Orphan X“ fällt besonders ins Auge.
Sowohl der Name des Autors, als auch das Wort Orphan heben sich beim Darüberstreichen fühlbar vom Cover ab.
Die Gestaltung des Titels und des Autorennamens erinnert mich an einen Stempel, wie er auf eine Geheimakte aufgedruckt sein könnte.
Schön finde ich das orangefarbene Lesebändchen, welches ich bei Büchern dieses Umfangs immer gerne nutze.
Wenn ich das Cover so betrachte, assoziiere ich damit den riesigen Balkon, welcher zu Evans Penthouse gehört.
Es ist dunkel und man sieht nur seine Silhouette vor dem Geländer stehen - wachsam, abwartend, mit der geladenen Waffe in der Hand, jederzeit bereit sich zu verteidigen.
Vor ihm erstreckt sich Downtown L.A., die Innenstadt von Los Angeles und im Hintergrund die gezackte Skyline der Stadt.
Wie er da so auf dem Balkon steht, wirkt Evan mächtig, aber auch sehr einsam und für die Welt dort draußen nicht sichtbar. Mir gefällt die Gestaltung des Buches sehr gut. Sie ist passend zur Geschichte sehr düster und geheimnisvoll und lässt Raum für persönliche Interpretationen.  

Die Geschichte und meine Meinung dazu:
Wer eignet sich besser als Killer im inoffiziellen Regierungsauftrag als ein Waisenkind?
Ein kurzer Prolog entführt mich in die Zeit, als das 12 Jahre alte ehemalige Heimkind Evan aus seinem alten, entbehrungsreichen Leben in East Baltimore verschwindet und Teil des geheimen Orphan-Programms der US-Regierung wird.
Das erste Kapitel katapultiert mich ins Hier und Jetzt und mitten hinein in Evans aufregendes Doppelleben vor der atemberaubenden Kulisse von so glanzvollen, schillernden Städten wie Las Vegas und Los Angeles mit all ihren Gegensätzen.
Für seine Nachbarn im beschaulichen Castle Heights ist Evan ein durchschnittlicher Typ Mitte 30 mit durchschnittlich gutem Aussehen, der Industriereiniger verkauft und wenig unter Leute kommt.
Beim näheren Hinsehen straft die Wohnungseinrichtung seines riesigen Penthouses diese Schein-Identität jedoch Lügen:
Mit ihrer besonderen Ausstattung bildet sie ein Hochsicherheitssystem, bei dem jedes Detail der Wohnung genau durchdacht und zweckdienlich erweitert wurde.
Niemand würde vermuten, dass hier ein untergetauchter Profikiller wohnt, geschweige denn überhaupt unbemerkt in die Wohnung hineinkommen…
Evan hat seine Tätigkeit für die Regierung von sich aus beendet.
Er bietet seine besonderen Fähigkeiten nun als „Nowhere-Man“ Menschen an, die sich in einer ausweglosen Lage befinden.
Dadurch und durch seine zahlreichen Aufträge für die US-Regierung hat er sich viele Feinde gemacht.
Nur wie findet man jemanden, den es offiziell gar nicht gibt und der auch nicht gefunden werden möchte?
Evan wartet mit einem beeindruckenden Repertoire an Fähigkeiten auf und arbeitet mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks, bei dem alle Rädchen exakt ineinander greifen.
Er weiß Genauestens über jeden und alles in seiner Umgebung Bescheid und hat immer Plan B und C parat, wenn Plan A nicht greift.
Nichts bringt ihn aus der Fassung.
Wer ihn zu Hilfe ruft, kann sich sicher sein, dass ihm wirklich umfassend geholfen wird.
Für ein ehemaliges Heimkind hat Evan es wirklich weit gebracht und trotzdem lebt er nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.
Bei seinen zwei Identitäten ist das auch ein Muss, um zu Überleben.
Nur manchmal weiß er nicht, wann es angebracht wäre, ein wenig aus sich heraus zu gehen und andere Menschen an sich heran zu lassen.
Er verfügt über nahezu unendliche Ressourcen, ist mit der neuesten Technik ausgestattet und hat Zugriff auf einzigartige Waffen.
Dafür musste er jedoch einen hohen Preis bezahlen, was durch seine Erinnerungen an seine Zeit mit Jack und an seine besondere Ausbildung deutlich wird.
Besonders eine diese Erinnerungen ging mir ziemlich nahe und machte mir Evan umso sympathischer.
Die Rückblicke erklären sein ungeschicktes Sozialverhalten und seine Abneigung gegen Smalltalk, was mich so manches Mal schmunzeln ließ.
Zudem geben sie ebenso wie auch einige weitere Szenen im Buch Einblick in die Organisation hinter dem Orphan-Projekt.
Mir gefallen der Humor des Autors, sowie die Tatsache, dass bei Evan wirklich alles modifiziert wurde.
Selbst der Aktenkoffer ist nicht nur ein Aktenkoffer…
Voller Spannung verfolge ich den Verlauf seiner Aufträge mit und werde hineingezogen in einen Strudel aus Korruption und menschlicher Abgründe, der auch mich nicht kalt lässt und meine Moral in Frage stellt.
Evan arbeitet nach seinen eigenen Geboten, die er niemals bricht.
Mitten in seinem aktuellen Auftrag unterläuft ihm jedoch ein taktischer Fehler, der alles ins Wanken bringt, was er sich so sorgsam aufgebaut hat.
Er ist gezwungen eines seiner Gebote zu brechen, plötzlich ist alles in Gefahr und es ist noch nicht vorbei.
Wer sind seine Gegner?
Welche Ziele verfolgen sie?
Wem kann Evan noch vertrauen?
 
Mein Fazit:
„Orphan X“ ist einer der besten Thriller den ich je gelesen habe.
Angefangen mit einem neugierig machenden Prolog hält der Autor die Spannungskurve bis zum Schluss mit einem fiesen Cliffhanger ziemlich hoch und ich kann es kaum erwarten, endlich weiter zu lesen.
59 kurze Kapitel mit passenden, treffend formulierten Überschriften gipfeln in einen überraschenden Epilog, der mich umso neugieriger zurücklässt.
Laut HarperCollins soll der zweite Teil der Reihe im Frühjahr/ Sommer 2017 erscheinen.
Besonders gespannt bin ich auch auf die filmische Umsetzung des Thrillers, bei der die Messlatte ganz schön weit oben hängt.
Die Filmrechte an „Orphan X“ konnte Gregg Hurwitz bereits vor Veröffentlichung des Buches an Warner Bros. verkaufen.
Der Autor hat ein Händchen dafür, die Atmosphäre von Orten zu beschreiben.
Auch wenn ich an den zahlreichen Schauplätzen im Buch, bei denen ein paar wirklich außergewöhnliche dabei sind noch nie war, hat er es geschafft, dass ich sie mir nicht nur sehr bildhaft vorstellen konnte.
Nein, ich wollte manche sogar am Liebsten mit eigenen Augen sehen und erleben.
Was mir an „Orphan X“ sehr gut gefallen hat, ist der Hauptcharakter selbst.
Evans Mentor und Ausbilder Jack Johns ist mit Evan etwas gelungen, was ich kaum für möglich gehalten hätte:
Evan konnte sich seine Menschlichkeit trotz seiner Tätigkeit als Auftragskiller bewahren.
Er hat einen guten Charakter und überprüft und hinterfragt seine Aufträge sorgfältig.
Gerade diese Menschlichkeit, die sich sowohl in seiner zweiten Identität als Evan Smoak, als auch als „Nowhere Man“ deutlich zeigt ist es, was mir Evan so sympathisch macht.
Selbst in der brenzligsten Situation ist er noch für andere da.
Und wer sich so hingebungsvoll um eine Aloe Vera kümmert, kann kein schlechter Mensch sein!
Nebenbei gesagt bin ich ein wenig neidisch auf die Inneneinrichtung Evans.
Ein besonderer Gegenstand hat es mir besonders angetan.
Welcher, werde ich euch nicht verraten!
Neben einer sehr gut umgesetzten Story mit unerwarteten, temporeichen Wendungen punktet der Autor bei mir mit seinen außergewöhnlichen Charakteren.
Er schafft es sogar, dass ich eine widerwillige Faszination für Evans Gegner hege, welche ihm ebenbürtig sind, was das Ganze noch spannender macht.
Jeder einzelne Charakter und sei er auf den ersten Blick auch noch so nebensächlich, wurde von Herrn Hurwitz genau durchdacht und ausgearbeitet.
Vom Körperbau bis hin zu den Ansichten, Gewohnheiten und dem Charakter der einzelnen Personen zeichnet er ein einprägsames Bild mit hohem Wiedererkennungswert.
Oft geht es mir bei Büchern mit vielen Haupt- und Nebencharakteren so, dass ich immer wieder nachlesen muss, wie sie heißen und wie sie zueinander stehen.
Das ist bei „Orphan X“ nicht der Fall, denn durch die liebevoll durchdachte Beschreibung weiß ich angefangen von den Hausbewohnern Castle Heights wie die ältere Dame Ida Rosenbaum und die alleinerziehende Mutter Mia Hall, bis hin zu den Feinden Orphan Xs auch ohne namentliche Nennung sofort, um wen es sich handelt.
„Orphan X“ ist ein Muss für Fans von Mixed-Martial-Arts, Technikbegeisterte, Waffenexperten,  Liebhaber teuren Wodkas und nervenaufreibender Actionszenen mit Schusswechseln.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Aletheia





6 Kommentare:

Tanjas bunte Welt hat gesagt…

Oh das hört sich sehr spannend an und genau richtig für mich. Schwupp auf die WuLi. Danke
Liebe Grüße

Aletheia Welt hat gesagt…

Ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen und bin sehr gespannt auf den Film!
Wer wohl Evan spielen wird?
Liebe Grüße, Aletheia

Tanjas bunte Welt hat gesagt…

Mit Buchverfilmungen bin ich immer etwas vorsichtig, aber zuerst einmal das Buch lesen 😉

Aletheia Welt hat gesagt…

Ich muss gestehen, dass ich zu manchen Filmen noch nicht die Bücher gelesen habe! *schäm* Deshalb warte ich mittlerweile oft lange, bis ich mir die Filme ansehe.

Unknown hat gesagt…

Das hört sich wirklich interessant an.

Liebe Grüße Kristina von KDSecret

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Unknown hat gesagt…

Huhu,

hört sich wirklich interessant an. Nächste Woche komme ich auch endlich mal wieder zum Lesen, da habe ich nämlich Urlaub, juhuu. ;)

Herzliche Grüße - Tati