Sonntag, 24. März 2019

Meine Rezension zu "Der Maharadscha und ich" von Dorothy Brown


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Das Genre Erotikliteratur habe ich erst vor Kurzem für mich entdeckt.
Ein Verlag, der mir bei meiner Suche nach guten Erotikbüchern immer wieder begegnet ist, ist blue panther books.
Auf der Homepage des Verlages habe ich einige interessante Bücher entdeckt, von denen viele auf meiner Wunschliste gelandet sind.
Bevor ich mich für einen erotischen Roman entscheide, lese ich sehr gerne die Leseprobe, weil mir eine sinnvolle Handlung ebenso wichtig wie ein ansprechender Schreibstil sind.
Bei „Der Maharadscha und ich“ hat mich die Leseprobe ziemlich angesprochen.

Die Autorin:
Laut Amazon.de lebt Dorothy Brown mit ihrem Ehemann, zwei Kindern, sowie einem Hund im Norden Londons.
Seit frühester Kindheit ist es ihre Leidenschaft, Geschichten zu erzählen und aufzuschreiben.
Heute verfasst sie am Liebsten erotische Geschichten.
Interessant finde ich, dass ihr Ehemann Inder ist und in London ein Restaurant betreibt, welches vor Allem euro-asiatische Fusionsküche anbietet.

Fakten zum Buch:
Das Taschenbuch erschien im Dezember 2018 bei blue panther books.
Es umfasst 176 Seiten und ist für 9,90 Euro zu haben.
Das Buch ist außerdem als E-Book erhältlich.
Als besonderes Goodie gibt es gratis zu dem Buch die erotische Zusatzgeschichte „Heisse Vibrationen“ als E-Book, welches man mittels eines im Buch befindlichen Gutschein-Codes erwerben kann.

Der Klappentext:
„Nach Indien zu fahren, stand noch nie auf Sandrines Wunschliste.
Darum ist sie alles andere als begeistert, als ihre beiden Freundinnen sie nach Udaipur einladen, mag das großzügige Geschenk aber auch nicht ausschlagen.
Bald lernt sie allerdings die ersten Vorzüge des Landes kennen:
Erotische Massagen.
Dabei zeigt sich, dass Sandrine ein ausgesprochen orgasmusfreudiges Wesen ist.
So wird der Maharadscha Rajasthans auf sie aufmerksam.
Wird es dem reichen Liebhaber erotischer Künste gelingen, Sandrine Indien und sich selbst schmackhaft zu machen?“.

Die Gestaltung des Buches:
Das ansprechende Cover des Buches zeigt die beiden Protagonisten:
Sandrine in einem weißen Seidenkleid und Gajendra in kunstvoller indischer Kleidung.
Beide stehen vor dem See des Stadtpalastes von Udaipur und ihre Gestalten scheinen regelrecht zu leuchten.
Anders als im Buch zunächst beschrieben wirkt Sandrine auf dem Cover ziemlich verschmitzt und lebensfroh.

Die Geschichte in meinen Worten:
Die 28-jährige Sandrine aus Bielefeld arbeitet als Fachangestellte in einem Logistikzentrum und hat gerade ihre langjährige, aber nicht sehr glückliche Beziehung zu Dirk beendet.
Um sie auf andere Gedanken zu bringen, haben ihre Freundinnen Anna und Saira sie nach Udaipur, in das luxuriöse Palace Hotel eingeladen.
Während die beiden die Umgebung erkunden und vor Begeisterung für die wunderschönen Tempelanlagen und das köstliche Essen nur so sprühen, sitzt Sandrine tagelang mürrisch auf ihrem Zimmer.
Die Wärme und die feuchte Luft setzen ihr zu und sie hat unerträgliche Kopfschmerzen.
Ihr Zustand ändert sich, als sie in den Genuss erotischer Massagen kommt.
Plötzlich ist sie voller Leben und lässt sich zu einem gemeinsamen Abend mit den Freundinnen überreden.
Dabei kommt es zu einer folgenschweren Begegnung mit Gajendra, dem Maharadscha von Udaipur.
Ihm ist zu Ohren gekommen, dass Sandrine erstaunlich viele Orgasmen hintereinander haben kann.
Sandrine geht der schöne Fremde nicht aus dem Kopf und auch er hat Gefallen an ihr gefunden.

Mein Fazit:
Mit „Der Maharadscha und ich“ entführte mich Dorothy Brown ins ferne Indien, nach Udaipur und weckte in mir die Sehnsucht, selbst einmal nach Indien zu reisen.

Sehr schön fand ich, dass die Handlung an real existierenden, sehr detailliert beschriebenen Orten wie Jag Mandir, Sahelion Ki Bari und der Tempelanlage Khajuraho spielte, was ihr einen besonderen Reiz gibt.

Mit dem charmanten, wohlhabenden Mittdreißiger Gajendra, einem weltoffenen Liebhaber erotischer Kunst, welcher unter Anderem Werke von Dorothy Iannone in seinem Stadtpalast ausstellt und sich wenig um indische Traditionen schert und der naiven, weltfremden Sandrine treffen zwei ziemlich gegensätzliche Protagonisten aufeinander.

Während ich Gajendra von Anfang an interessant fand, hatte ich meine Schwierigkeiten, mit der voreingenommenen, etwas einfach gestrickten Sandrine warm zu werden.
Ihr Erfahrungshorizont ist sehr begrenzt, weshalb sie mit Indien zu Beginn ihres Aufenthaltes zunächst einmal nur Räucherstäbchen und Handlesekunst verbindet.
Sie wirkte auf mich undankbar, blind für all die Schönheit und Vielfalt um sie herum und dadurch, dass sie anfangs nicht bereit war, über ihren Tellerrand hinaus zu schauen auch etwas unsympathisch.
Genauso wie sie fragte ich mich, was ein Mann wie der Maharadscha von Udaipur, welcher jeder Frau, die er haben will bekommen kann, an einer Frau wie ihr finden könnte.
Natürlich spielt die Autorin hier mit Klischees, was typisch Deutsch und für Deutsche typisch Indisch sein könnte.
Dabei zeigt sie auf, dass Indien neben Yoga, Bollywood-Filmen und gutem Essen noch so viel mehr zu bieten hat.
Nebenbei bemerkt inspiriert sie mich mit der Erwähnung einiger Gerichte dazu, diese zu recherchieren und nach zu kochen.
Sie gibt einen kleinen Einblick in die Rolle der Frau in Indien und das Indien jenseits der touristischen Sehenswürdigkeiten.

Die phantasievollen erotischen Begegnungen zwischen Sandrine und Gajendra fand ich sehr anregend und reizvoll und auch Sandrines heiße nächtliche Träume ließen mich nicht kalt.

Beim Lesen des Buches sollte man der englischen Sprache mächtig sein, da die Dialoge zwischen dem ungleichen Paar auf Englisch gehalten sind.

Zwischen den Beiden entwickelte sich eine fast schon spielerische Dynamik, was der Geschichte einiges an Spannung verlieh.
Je näher sich der Maharadscha und Sandrine kamen, desto mehr veränderte sich auch Sandrines Charakter.
Immer wieder zeigte sie im Ansatz den Willen, ihr bisheriges, langweiliges, wenig sinnstiftendes Leben in Frage zu stellen und sich auf eine Reise zu sich selbst zu begeben.
Mit Gajendra wuchs sie in ihrer Spiritualität und Weltsicht.
Er machte ihr die Grundsätze des Tantra erfahrbar und seine Cousine Rinara weihte sie ein wenig in die Geheimnisse des Kamasutra ein.
Nachdem sie in einer lieblosen Beziehung ausgeharrt hatte, in welcher Sex eine Nebenrolle spielte und alles andere als die Erfüllung war, kann ich zwar nachvollziehen, dass all das mit Gajendra Erlebte und Erfahrene sie alles in Frage stellen lässt, was sie wusste und ihren Horizont übersteigt.
Zu ihrer erwachenden Sexualität und ihrem tieferen Verständnis der Spiritualität, welche bei Gajendra um einiges gereifter und glaubhafter rüberkommt, passt jedoch nicht ihre plumpe, teilweise recht derbe Weltsicht und Sprache.

Themen wie Yoga, indische Gottheiten, Traditionen und Feste, Tantra und Kamasutra finde ich interessant und Begriffe wie Kundalini, Lingam und Yoni sind keine Fremdwörter für mich.
Mir ist klar, dass man diese in einem erotischen Roman nur anreißen und nicht vertiefen kann, da sie thematisch nicht gerade zum Mainstream gehören.

Was meinen Lesefluss etwas gestört hat, ist das im Text manchmal einzelne Wörter fehlten.

Die Autorin macht in ihren Zeilen stellenweise erfahrbar, wie sehr Liebe bedeutet, sich gänzlich auf jemanden einzulassen, sowohl körperlich, als auch seelisch.

Das Ende der Geschichte lässt mich etwas unzufrieden zurück und so hoffe ich auf eine Fortsetzung.
Zum Schluss las ich noch die erotische Zusatzgeschichte.
Diese hätte ich vor der Lektüre des Buches als passender empfunden.



Vielen Dank an blue-panther-books für die Bereitstellung des kostenlosen Rezensionsexemplares!

1 Kommentar:

peru29 hat gesagt…

Ich glaube trotzdem, dass es ein spannendes Buch sein kann, wenn man sich für Tantra, Yoga und Co. interessiert. Ich werde es auf jeden Fall lesen.