Samstag, 6. Juni 2020

Meine Rezension zu "Denn das Leben ist eine Reise" von Hanna Miller

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Heute möchte ich euch das Buch "Denn das Leben ist eine Reise" von Hanna Miller vorstellen, welches ich euch wärmstens empfehlen kann!
Der Klappentext hatte mich sehr angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht!

Die Autorin:
Mich interessiert bei Büchern auch immer der Mensch hinter einem Buch.

Hanna Miller, Jahrgang 1977, wuchs im Rheinland auf.
Sie studierte Germanistik und Kulturwissenschaften, arbeitete als Lektorin und Verlegerin und schrieb zwei Reiseführer zu ihrem Lieblingslandstrich Cornwall.
Für ihr Buch "Das Leben ist eine Reise" tourte sie mit ihrem Sohn zu zweit in einem Bulli durch Südengland.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in ihrer Wahlheimat Hamburg.

Wer mehr über die interessante Vita der Autorin und ihre Werke wissen möchte, dem lege ich ihre Homepage  ans Herz.
Hier erfuhr ich unter Anderem, dass sie zuvor schon weitere Bücher unter dem Pseudonym Julia Kaufhold veröffentlicht hatte.
Sehr lesenswert ist auch das Interview mit der Autorin zum Buch.

Fakten zum Buch:
Das Taschenbuch erschien am 30.April 2020 bei Bastei Lübbe.
Es umfasst 352 Seiten und ist für 14,90 Euro im Buchhandel und online erhältlich.
Das Buch ist außerdem als E-Book erhältlich.

Der Klappentext:
"Einfach alles hinter sich lassen und anderswo frei sein, geht das?

Nie hätte Aimée Thaler gedacht, dass sie jemals wieder in ihren alten VW-Bus steigen würde.
Sie hatte geglaubt, ihr altes Leben zusammen mit dem Bulli in der Garage eingemottet zu haben.
Doch sie hält es nicht mehr aus mit Per, der ihren gemeinsamen Sohn Len ablehnt.
Und so tut sie es doch, fährt eines Tages mit Len einfach los - wie früher, als sie mit ihrer Mutter im Wohnmobil lebte.
Im windgepeitschten St. Ives an der Küste Südenglands will Aimée neu anfangen.

Doch ihr altes Leben holt sie ein:
Auf dem kleinen Zeltplatz über dem Meer steht plötzlich Daniel, ihre Jugendliebe, vor ihr.
Aimée muss sich der Vergangenheit stellen - damit sie endlich bei sich selbst ankommen kann.

Eine berührende Geschichte über Familie, die Kraft der Sehnsucht und die große Liebe."

Die Gestaltung des Buches:
Das Cover des Buches gefällt mir von der Gestaltung sehr gut.
Die sanften, pastelligen Farbtöne harmonieren sehr schön miteinander und verleihen dem Buch zusammen mit den Pusteblumen, Libellen und Punkten etwas Leichtes, Verspieltes.
Klappt man das Buch auf, liest man eine kurze Leseprobe, die einen ersten Einblick in den Schreibstil der Autorin gibt:
"Wohin fahren wir?" Lens Stimme klang nicht müde, sondern klar.

Noch immer hielt sie die Tasche fest.
Neben ihr auf dem Beifahrersitz stand ihr alter Koffer, mit dem sie vor acht Jahren hergekommen war.
Braunes Leder auf braunem Leder.
Sie hatte nur schnell ein paar Sachen zusammengepackt, nur das Nötigste , und die alte Mondlampe, die hatte sie auch schnell gegriffen.
Sie legte die Tasche mit Daniels Karte auf den Koffer.

"Dahin, wo wir glücklich sind" .
Aimée drehte den Zündschlüssel, der Motor bullerte.
Sie rammte den Schaltknüppel in den Rückwärtsgang und gab Gas."

Am Ende des Buches findet man eine kleine aufklappbare Karte mit einer kurzen Darstellung, wo sich St. Ives in Südengland befindet.

Der Klappentext und eine weitere Klappkarte auf der Innenseite des Covers verraten schon einiges über den Inhalt des Buches.
Es wird aber nicht zu viel vorweg genommen und so tut dies dem besonderen Zauber des Buches keinen Abbruch.
Die Geschichte in meinen Worten:
Wer bin ich? Wer will ich sein? 
Wie will ich mein Leben gestalten?
Wo und mit wem will ich es verbringen?
Was für eine Mutter will ich sein?

Mit Mitte zwanzig hatte ich gehofft, die Antworten auf diese Fragen zu finden.
Heute, mit knapp Mitte dreißig kann ich sagen, dass man sich die meisten dieser Fragen, je nach Lebenssituation wohl einen Großteil seines Lebens stellen wird.
Manchmal trifft man die falschen Entscheidungen, lebt ein Leben, welches nicht zu einem passt oder versucht jemand zu sein, der man in seinem tiefsten Inneren gar nicht ist.

Was hat Aimée, die Protagonistin des Buches dazu gebracht, aus einem Leben, in welches sie nicht hineinpasste zu fliehen?
Wie konnte es passieren, dass sie nun als alleinerziehende Mutter gemeinsam mit ihrem sechs jährigen Sohn in einen rostigen, roten alten VW-Bus und wenig Hab und Gut von Deutschland nach Südengland fährt?

Hanna Miller nimmt den Leser in "Denn das Leben ist eine Reise" mit auf einen spannenden Roadtrip auf 
der Suche nach dem Glück, nach sich selbst und der großen Liebe....
Mein Fazit:
Das Lesen des Buches "Denn das Leben ist eine Reise" war für mich tatsächlich wie eine Reise.
Durch die Zeitensprünge baute Hanna Miller schon von Anfang an eine große Spannung auf.
Dadurch und durch den Schreibstil der Autorin entwickelte die Geschichte eine unglaubliche Sogwirkung auf mich, weshalb ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte.
Vor meinem geistigen Auge sah ich die Trödlerkommune am See ebenso vor mir, wie die zerklüftete Felslandschaft in St. Ives.
Durch den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart fügte sich Aimées Leben wie ein Puzzle zusammen.

Nach und nach lernte ich sie als Kind, Jugendliche und erwachsene Frau kennen.
Ich erfuhr, wie die komplizierte Beziehung zu ihrer Mutter Marilou sich entwickelt hatte, verstand warum sie in ein Leben mit Per geflüchtet war, nahm teil an ihrem Alltag in der Trödlerkommune und lernte sie in all ihren Facetten kennen.
Sie war eine starke Frau, die wie eine Löwin für die Menschen sorgte, die ihr lieb und teuer waren.
Schnell hatte ich sie liebgewonnen und verfolgte ihr Leben mit Spannung.

Die Autorin versteht es, Charaktere mit all ihren Eigenschaften so zu beschreiben, dass man nach wenigen Seiten das Gefühl hat, als wären dies alte Freunde.
Nach und nach lernte ich all die Menschen kennen, die eine wichtige Rolle in Aimées Leben gespielt hatten.
Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen, daher gehe ich nicht im Detail darauf ein.

Besonders schön fand ich die vielen kleinen Sequenzen aus Aimees gemeinsamer Vergangenheit mit ihrem ehemals besten Freund und ihrer Jugendliebe Daniel.
Die besondere Verbundenheit zwischen den beiden wurde aus jeder Zeile deutlich und ich fragte mich immer wieder, was zwischen den beiden wohl schief gelaufen war.
So viel Unausgesprochenes und so viele verpasste Chancen lagen wie eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen.
Fieberhaft verfolgte ich, wie sich das Ganze zwischen ihnen entwickelte.
Die beiden gehörten so offensichtlich zueinander, dass ich natürlich auf ein Happy End hoffte.

Sehr gelungen fand ich auch die Schilderung der innigen Mutter-Kind-Beziehung zwischen Aimée und Len und der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Marilou und Aimée -
besonders, weil auch unangenehme, schwierige Sachen thematisiert wurden.

Gerade auf den letzten hundert Seiten nahm die Geschichte einiges an Fahrt auf.
Die Ereignisse überschlugen sich, Geheimnisse und offene Fragen wurden gelöst.

Man merkt dem Buch die Liebe der Autorin zu Cornwall und St. Ives an.
Ihre begeisterten Schilderungen der Landschaft, der Menschen dort und auch der Leckereien wie Cornish Pasty und Scones mit clotted cream weckten in mir die Lust, Südengland mal einen Besuch abzustatten.

Sehr gefreut habe ich mich über die beigelegten kleinen Bilder:
Sie machen die Landschaft in Cornwall vor meinem inneren Auge noch etwas lebendiger und zeigen gleichzeitig, mit wie viel Liebe zum Detail die Autorin für das Buch recherchiert hat.
Überhaupt steckt sehr viel Recherchearbeit in diesem Buch, was es sehr authentisch wirken lässt.
Die Autorin war nicht nur vor Ort, sondern hat für ihr Werk auch einem Restaurator in Hamburg und einer Textilkünstlerin in Cornwall über die Schulter geschaut.

Mir hat das Buch sehr gefallen.
Es geht um Themen, die wohl jeden Menschen mehr oder weniger beschäftigen wie Ankommen und sich zugehörig fühlen.
Stellenweise kamen mir sogar beim Lesen die Tränen, was mir nicht häufig passiert. 
Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Werke der Autorin.

Vielen Dank an mytest.de und den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des kostenlosen Rezensionsexemplares!

7 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Das hört sich toll an. Werde ich lesen. Vielen Dank für den Tipp!

Melissa hat gesagt…

Das Buch klingt ja gut. Vor allem, da du es nicht mehr weg legen konntest, muss es sich ja lohnen. Danke für den Tipp. Lg Melissa von www.melissawxc.de

Mo hat gesagt…

Ich stimme dir auf jeden Fall schon mal zu, das Cover ist wirklich sehr hinreißend. Beim Lesen des Klappentextes habe ich noch gedacht "uh, das ist eher nicht meine Geschichte", aber deine Rezension hat mich nun doch sehr neugierig gemacht. Hier werde ich mir definitiv mal die Leseprobe dazu holen und mal rein schnuppern. Wenn es mir gefällt, wird es gekauft.

Liebe Grüße
Mo

Kezia Ka hat gesagt…

Hej Cristina,

auch wenn das Genre eher gar nicht meinem Genre entspricht, hört sich das Buch interessant an und auch das Cover ist hübsch.
Ich werde beizeiten mal in die Leseprobe schnuppern - vielleicht weckt es in mir selbst auch ein "Nicht weglegen wollen"-Gefühl.

Liebe Grüße
Kezia

Cornelia hat gesagt…

Das Leben ist eine Reise ... was für ein treffender Titel. Schon allein der mach eigentlich Lust auf das Buch und Deine Rezension sowieso. Danke dafür!

Mamagie hat gesagt…

Da wir selbst ein Wohnmobil hatten, interessiert mich sowas besonders.

Eileen hat gesagt…

Das Cover sieht wirklich schön aus und die Geschichte sowie der Klappentext gefallen mir, diese Art Bücher lese ich gern. Das habe ich mir gleich auf meine Leseliste gesetzt. Danke für die Vorstellung und die Inspiration! Viele Grüße, Eileen von www.eileens-good-vibes.de